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Gewerbeflächen-Entwicklungskonzepte

Um die Entwicklung der Wirtschaft auch langfristig zu sichern, sind attraktive Rahmenbedingungen notwendig. Dazu gehört vor allem ein angemessenes Angebot an Gewerbeflächen. Das Gewerbeflächenkonzept setzt dabei in der Regel auf der Ebene der Gesamtstadt oder eines größeren Teilbereichs an: Es erfasst alle relevanten Standorte und identifiziert und prüft weitere Flächenpotenziale.

Ziele:
Das Gewerbeflächenkonzept ermöglicht die optimale Nutzung vorhandener Flächenpotenziale und setzt den Rahmen der Gewerbeflächenentwicklung für einen vorgegebenen Betrachtungshorizont.
Eine den Anforderungen der Wirtschaft entsprechende Entwicklung der Gewerbeflächenkulisse zielt darauf ab, den Bedürfnissen ansiedlungsinteressierter Gewerbebetriebe gerecht zu werden. Bereits ansässige Unternehmen ermöglicht es eine langfristige und planbare Entwicklung am Standort und beugt so der Abwanderung in andere Räume und damit dem Verlust von Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen vor.

Umsetzung:
Im Rahmen des Konzeptes wird eine Prognose der Flächenbedarfe erarbeitet, die auf der Basis der Entwicklungen der Vergangenheit sowie von aktuellen Trends die Zukunftsaussichten beleuchtet. Vor dem Hintergrund knapper werdender Flächenressourcen bietet das Gewerbeflächenkonzept einen umsetzungs- und handlungsorientierten Beitrag zur nachhaltigen Sicherung, Aktivierung und Reaktivierung von gewerblichen Standorten. In den Bearbeitungsprozess werden Akteure der lokalen Wirtschaft, Verwaltung und Politik über unterschiedliche Formate eingebunden - etwa durch Workshops, Experteninterviews und (Online-) Befragungen.


Leistung
Analyse, Beschäftigtenbefragung, Bestandserfassung, Handlungskonzept
Projektmanager
Uwe Luipold

Inhalte und Arbeitsschritte

Die Erstellung des neuen Wirtschaftsflächenkonzepts erfolgt in mehreren Arbeitsschritten. Zunächst werden die gewerblichen Nutzungen vollständig erfasst und eine Analyse von Stärken und Schwächen, Chancen und Herausforderungen der bezirklichen Standorte durchgeführt. Anschließend werden gemeinsam mit allen Stakeholdern Ziele und räumliche Strategien entwickelt, um die bezirklichen Gewerbestandorte zukunftssicher und nachhaltig weiterzuentwickeln. Schließlich werden aus diesen Zielen und Strategien konkrete Handlungserfordernisse abgleitet, die dem Bezirk in den kommenden Jahren helfen sollen, Lichtenberg als Wirtschaftsstandort und Arbeitsort zu sichern und zu stärken.

 

Arbeitsschritte / Leistungsbausteine | GEwerbeflächenkonzepte

1

Grundlagenermittlung

Sichtung und Analyse bestehender Konzepte und sonstiger relevanter Informationen

2

Bestandsaufnahme

Flächenbestandsanalyse und 

Nachfrageanalyse 

3

Zielkonzept

Definition von Leitlinien der  Gewerbeentwicklung und Zielsetzungen

4

Handlungskonzept

Ableitung von Handlungsfeldern und Maßnahmenbereichen, bspw. zu Erschließung, Flächenaktivierung und -Sicherung.

5

Beteiligung

Zielgruppengerechte Beteiligungsformate, fachliche Abstimmung sowie Dokumentation.

 

Zielgruppengerechte Beteiligung

Bei der langfristigen Aufgabe, einer bedarfsgerechten Bereitstellung von Gewerbeflächen ist die maßgebliche Mitwirkung von ansässigen Betriebe und der Öffentlichkeit besonders wichtig. In einer verdichteten Stadt kommt es auf ein verständnisvolles Miteinander an, das Raum für Entwicklung und Innovation bietet. Digitale und persönliche Betreiligungsformate stellen die gewerblich genutzten Flächen des Bezirks vor und bieten ein Forum um Ideen zu sammeln und die Zukunft dieser Flächen zu diskutieren. Daneben finden Veranstaltungen für Unternehmen und andere Stakeholder statt und es wurde eine Befragung der bezirklichen Unternehmen und Flächeneigentümer durchgeführt.


aus dem archiv | stakeholderbeteiligung 


 

Die Berliner Variante: WiKos

Ein neues Wirtschaftsflächenkonzept wird gegenwärtig in mehreren Berliner Bezirken erarbeitet, in Lichtenberg hat regioconsult im vergangenen Jahr die Arbeit am ersten bezirklichen "WIKO" fertiggestellt. Das Ziel ist es angesichts knapper Flächenressourcen die bezirklichen Gewerbeflächen nachhaltig zu sichern und ihre zukunftsfähige Entwicklung entsprechend den Bedarfen in Lichtenberg zu steuern. Dabei werden nicht nur die klassischen Gewerbegebiete des Bezirks betrachtet, sondern auch gemischte Standorte an denen gewerbliche neben anderen Nutzungen angesiedelt sind. Um die Bearbeitung stadtweit vergleichbar zu machen, gibt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen einen Leitfaden für die Bearbeitung des Gewerbeflächennkonzepts aus.

 

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Was können die Berliner Wirtschaftsflächenkonzepte?

Die bezirklichen Wirtschaftsflächenkonzepte bieten eine räumlich-detaillierte Bestandserfassung von Flächen und konkreten Nutzungen, also der Funktionen der ansässigen Wirtschaft, die den Akteuren in Stadtplanung und Wirtschaftsförderung eine gute Arbeitsgrundlage geben. Dieses Wissen hilft bei der Alltagsarbeit  – wie z. B. bei der Bearbeitung von Antragsprozessen, konkreten Anfragen o. ä.. Es bietet aber gleichzeitig auch die Grundlage für die eigene konzeptionell-strategische Arbeit.

Im Rahmen der Erarbeitung der Konzepte erfolgt vor dem Hintergrund der Aussagen des StEP Wirtschaft eine Auseinandersetzung mit Zielen, Strategien und Konzepten der Bezirke. Deren Abstimmung und Konkretisierung bilden eine wichtige Basis für die Arbeit der Verwaltungen.

Das WiKo gibt in seinem Umsetzungsteil zahlreiche Anregungen und enthält Maßnahmenvorschläge, die als Grundlage für das Verwaltungshandeln – aber ohne die häufig diskutierte Bindungswirkung – herangezogen werden sollten. Es hilft Ideen zu entwickeln, Aufgaben zu erkennen und Prioritäten der eigenen Arbeit zu setzen.

 

letzte Änderung: 02.06.2025